Nicolas Chemarin
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Kategorie: Nicolas Chemarin
Nicolas Chemarin ist ein Beispiel für das Erwachen im Beaujolais. Das ist La Revue du Vin de France in ihrem aktuellen Führer „Les Meilleurs Vins de France“ nicht entgangen: „Dieser junge Winzer hat nicht lange gewartet, um sein ganzes Talent unter Beweis zu stellen.“ Nach Abschluss seines Önologie-Studiums arbeitete Nicolas auf dem Bio-Weingut Château des Rontets in Chaintré und war zwei Jahre lang für die Vinifikation bei Louis Tête verantwortlich. 2008 gründete er schließlich sein eigenes Weingut in seinem Heimatdorf Marchampt auf der Basis von drei Hektar Weinbergen in Familienbesitz.
Marchampt liegt ganz im Süden des Beaujolais auf einer Höhe von 450 Metern. Die Weinberge erheben sich hinter seinem alten Steinhaus, das sein Großvater gebaut hat, steil und ähneln in ihrer Neigung der Côte Rôtie. Das Mikroklima hier oben ist kühl, der Boden ist reich an grauem und blauem Granit und hat nur wenige Zentimeter Oberboden, sodass die Erträge natürlich nie 35 Hektoliter pro Hektar übersteigen. Auch hier, wie an der nördlichen Rhône, prägt Granit den Stil der Weine. Nicolas Chemarin betont, dass er einige Jahre gebraucht hat, um dieses Terroir zu verstehen. Bei der Vinifikation muss man sehr zurückhaltend sein, bei der Maischegärung sehr vorsichtig extrahieren, sonst werden die Weine zu stark. Bei einer Steigung von 35 bis 55 % versteht es sich fast von selbst, dass die Bearbeitung dieser Weinberge mit einem Traktor kaum möglich ist.
Im Keller arbeitet Nicolas so schonend wie möglich. Das alte Steinhaus, direkt am und teilweise in den Hang gebaut, bietet beste Voraussetzungen für das Arbeiten mit der Schwerkraft und kühlt gleichzeitig. Nicolas nutzt die alten Betonfässer für die Maischegärung. Am liebsten arbeitet er mit sogenannten „Vendage Entières“, also mit den ganzen Trauben. Die Fermentation erfolgt bei niedrigen Temperaturen „semi-carbonique“, also teilweise im klassischen Beaujolais-Verfahren, das Nicolas durch ein paar Pigages, das behutsame Eintauchen der Kappe, unterbricht. Er ist sozusagen ein stilistisches Bindeglied zwischen dem Beaujolais-Stil und dem des klassischen Burgunders. Ziel ist es, die saftige Frucht der Gamay-Traube zur Geltung zu bringen und dabei die Finesse des jeweiligen Terroirs zu bewahren.